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Internationale Konferenz fordert am EURATOM-Jahrestag Untersuchung in Temelin und Stopp neuer Atomkraftwerke.

München, 25. März 2017. Bedenken an allen Schweißnähten im Primärkreislauf von Temelin 1 äußerte Dieter Majer, ehemaliger technische Leiter der Atomaufsicht des Bundesumweltministeriums. Sein Fazit auf der Münchner Konferenz: „Ein großer Teil der erforderlichen Dokumentation kann nur herstellungsbegleitend belastbar erstellt werden. Wurde dies versäumt, so ist die erforderliche Qualität der betroffenen Schweißnähte nicht gewährleistet.“

„Die behördliche Aufklärung verläuft bislang viel zu zäh und auch das immer nur auf Druck von außen. Das Bundesumweltministerium hat sich nach anfänglichem positivem Engagement leider in intransparente Untätigkeit zurückgezogen.“, ergänzt die grüne Bundestagsabgeordnete und Atomexpertin Sylvia Kotting-Uhl. „inzwischen sind wir auf einen neuen Widerspruch gestoßen, dem das BMUB trotz expliziter Bitte und konkreter Fragen aus diplomatischer Vorsicht nicht nachgeht. Die bestehenden Zweifel können nur durch gründliche Einsicht in die Dokumentation ausgeräumt werden.“ Sie forderte deshalb die tschechische Atomaufsicht auf, diese dem deutschen Bundesumweltministerium entsprechend der Vereinbarungen des deutsch-tschechischen Atomabkommens zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich hat sie bei der tschechischen Atomaufsicht einen Informationszugangsantrag gestellt.

Dalibor Strasky, der Temelin-Beauftragte der oberösterreichischen Regierung bestätigte, dass der Betrug an den Schweißnähten im Sekundarkühlkreislauf inzwischen definitiv bestätigt wurde.

Da dieselben Unternehmen und Behörden auch die Schweißnähte im atomaren Bereich überwachen, will die Konferenzorganisatorin und Grünen-Kreisrätin Brigitte Artmann noch vor der Sommerpause eine Petition mit inzwischen mehr als 76.000 Unterzeichnern an die Bundesregierung überreichen, in der gefordert wird die nötige Aktenuntersuchung sofort in Prag zu beantragen.

Anlässlich des EURATOM-Jahrestages waren auf der Konferenz auch die energiewirtschaftlichen Verwerfungen durch neue AKW-Projekte Thema. „Die EU-Kommission hat mit Verweis auf den EURATOM-Vertrag milliardenschwere Subventionen für Hinkley Point C und ein höchst intransparentes Planungsverfahren im Fall von Paks II erlaubt“, sagt Christoph Rasch vom Ökoenergieanbieter Greenpeace Energy, der die Kommission wegen der Hinkley-Subventionen verklagt hat. Die Klage wird derzeit vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg verhandelt. „Die neuen AKWs sind nicht nur riskant und unwirtschaftlich, sondern sie verzerren aufgrund ihrer hohen Subventionierung nachweislich den Wettbewerb auf dem Strommarkt und schaden so der Energiewende in Deutschland und Europa“, so Rasch.

Tanja Gaudian von den Elektrizitätswerken Schönau sagte „Wir müssen uns klar machen, dass das Projekt Hinkley Point C im Kern militärisch motiviert ist. Ohne die zivile Atomkraft wären die Bauteile etwa für die britische U-Boot-Flotte so teuer, dass sich das Militär diese nicht mehr leisten könnte und dass es schwierig wäre, Fachkräfte zu finden. Daher sollten wir den Schulterschluss mit der Friedensbewegung suchen und den jungen Ingenieuren zeigen, dass die Zukunft den Erneuerbaren Energien gehört.“ 

Bereits am Ostermontag kann man sich auf der Demo „Trommeln gegen Temelin“ im Grenzort Waidhaus in der Oberpfalz aktiv lautstark betätigen.

Beiträge zum Download

Begrüßung und „begreifbare“ Einführung in die Materie

Brigitte Artmann, Kreisrätin Wunsiedel, Organisatorin der Konferenz

          Risiko-Reaktoren an den Grenzen Deutschlands,riskante Schweißnähte in Temelin

Sylvia Kotting-Uhl MdB Bündnis 90/ Die Grünen

          Die Schweißnähte in Temelin aus Sicht des Experten

       Dieter Majer, ehem. Technischer Leiter Atomaufsicht BMUB·  

          Dezentrale Energiewende – ohne europäische AKW

Tanja Gaudian, Elektrizitätswerke Schönau

         Hinkley Point C & PAKS II: Umstrittene Subventionen für AKW-Neubauten in der EU, drohende Wettbewerbsverzerrungen und erneuerbare Alternativen zum Atomausbau

     

      Christoph Rasch, Greenpeace Energy

 

Die Links zu den zitierten, von Greenpeace Energy beauftragten Studien:

Oda Becker / Risiken HPC:

https://www.greenpeace-energy.de/presse/artikel/atommuell-macht-akw-projekt-teurer-als-geplant.html

Energy Brainpool / Versorgungssicherheit: https://www.greenpeace-energy.de/presse/artikel/versorgungssicherheit-trotz-akw-abschaltungen-stabiler-denn-je-fossile-reserveleistung-ersetzba.html

Energy Brainpool / Windgas als Alternative:

https://www.greenpeace-energy.de/presse/artikel/windstrom-ist-billiger-als-atomkraft.html 

Energy Brainpool / Wettbewerbsverzerrung durch Paks:

https://www.greenpeace-energy.de/presse/artikel/ungarisches-atomprojekt-kommt-verbraucher-und-oekostrombranche-in-deutschland-teuer-zu-stehen.html 

Energy Brainpool / Wettbewerbsverzerrung durch HPC:

https://www.greenpeace-energy.de/presse/artikel/zehn-unternehmen-verklagen-eu-kommission-wegen-beihilfen-fuer-hinkley-point-c.html 

Energy Brainpool / HPC-Beihilfen summieren sich auf 108 Mrd. Euro: https://www.greenpeace-energy.de/presse/artikel/108-milliarden-euro-subventionen-fuer-hinkley-point-c.html

·        Kettenreaktion Tihange
STOP TIHANGE

7.Temelin Konferenz

Samstag, 25.03.2017 in MÜNCHEN

10:00 – 18:00 Uhr Anmeldung erforderlich

                                                       

Unterzeichnen Sie unsere PETITION

Atomkraftwerk TEMELIN 1 sofort abschalten

www.change.org/p/bundesregierung-atomkraftwerk-temelin-i-sofort-abschalten

 

Ort: EineWeltHaus München Schwanthalerstr. 80, Nähe Hbf, www.einewelthaus.de

Anmeldung: Brigitte Artmann, Mobil 01785542868, brigitte.artmann@remove-this.gruene-fichtelgebirge.de

                                

·         10:00 Begrüßung und „begreifbare“ Einführung in die Materie

Brigitte Artmann, Kreisrätin Wunsiedel, Organisatorin der Konferenz

·         10:20 Risiko-Reaktoren an den Grenzen Deutschlands,riskante Schweißnähte in Temelin

Sylvia Kotting-Uhl MdB Bündnis 90/ Die Grünen

·         Ca. 11:20 Die Schweißnähte in Temelin aus Sicht des Experten

Dieter Majer, ehem. Technischer Leiter Atomaufsicht BMUB

·         12:20: Was nun Bayern? Zeit bis 13:00 für Fragen und Diskussion mit den ReferentInnen.

(Mittagessen in eigener Regie im benachbarten Restaurant des EineWeltHauses möglich.)

·         14:00 Dezentrale Energiewende – ohne europäische AKW

Tanja Gaudian, Elektrizitätswerke Schönau

·         14:45 Hinkley Point C & PAKS II: Umstrittene Subventionen für AKW-Neubauten in der EU, drohende Wettbewerbsverzerrungen und erneuerbare Alternativen zum Atomausbau

Christoph Rasch, Greenpeace Energy

·         16:45 Kettenreaktion Tihange  www.chain-reaction-tihange.eu/de zusammen mit .ausgestrahlt

Jörg Schellenberg oder Walter Schumacher STOP TIHANGE

 17:45 – 18:00 Quo vadis Bavaria? Folgen wir dem Beispiel von STOP TIHANGE?  

Termine 2017 wegen der Temelin Schweißnaht:

17.04.2017 Waidhaus -„Trommeln gegen Temelin“ – hier: Kontakt Beate Schneider b.schneider@remove-this.santofit.de

19.05.2017 AKW Lubmin – Führung Reaktor 6 und Zwischenlager – Rückbau russischer VVER Reaktoren

23.05.2017 Prag - ENEF Konferenz – Nuclear Transparency Watch spricht über die Schweißnähte

28./29.06.2017 Brüssel - ENSREG Konferenz - NTW organisiert für uns ein Treffen mit den Atomaufsichten

30.09.2017 AKW Temelin - 8. Temelin Konferenz  - Exkursion Maschinenhalle und Zwischenlager

Kontakt Brigitte Artmann, Mobil 01785542868, brigitte.artmann@remove-this.gruene-fichtelgebirge.de

Infotische im Foyer:

 

   www.igmuc.de

;

 

Greenpeace Energy 

https://www.greenpeace-energy.de

 

 

Veranstalter: Grüne Fichtelgebirge, BI STOPPT TEMELIN, Aarhus Konvention Initiative, BI WAA NAA

UnterstützerInnen: Halo Saibold, Ex-MdB, Kreisrätin Passau-Land; Werner Weindorf, Landesarbeitsgruppe Energie Grüne Bayern; Klaus Buchner MdEP Grüne/EFA; Greenpeace Energy; Elektrizitätswerke Schönau; eenprocon Energieberatung;  ÖDP Kreisverband Weiden/ Neustadt an der Waldnaab/ Tirschenreuth; BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Kreisverband  Miesbach und München, Landesverband Bayern, Bezirksverband Oberfranken; Bund Naturschutz Kreisgruppe Tirschenreuth; BAYERNALLIANZ für Atomausstieg und Klimaschutz; Umweltinstitut München e.V. Landwehrstr. 64 a 80336 München

 

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Die Temelin Konferenz finanziert sich über Spenden und braucht auch Ihre Unterstützung!

·         DIE GRÜNEN KV Wunsiedel: IBAN: DE10780500000620005496, BIC: BYLADEM1HOF Mit Spendenbescheinigung

·         STOPPT TEMELIN  B.Artmann, IBAN: DE52 7805 0000 0222 4106 64, BIC: BYLADEM1 HOF

Ohne Spendenbescheinigung 

Nach jüngsten Vorfällen an tschechischem AKW

Internationale Temelin-Konferenz fordert Stopp neuer Atomprojekte

 

München, im Februar 2017.

Während der Kampf um das belgische AKW Tihange auf allerhöchster Ebene tobt und am 25. Juni 2017 eine 90 km langen Menschenkette über drei Länder geplant wird,  wartet der ähnlich brisante Fall im AKW Temelin noch auf die breite öffentliche Aufmerksamkeit.

 

Sechsmal fand die Temelin Konferenz bereits mit internationalen Experten in Tschechien statt. Hochkarätig besetzt wird die Konferenz am 25. März 2017 zum ersten Mal in München im Eine Welt Haus tagen. Es geht um die im Raum stehenden Betrugsvorwürfe wegen unsicherer Schweißnähte am atomaren Kühlwassersystem des Reaktorblocks 1. Eine ehemalige Inspektorin der tschechischen Atomaufsicht habe die Unregelmäßigkeiten bestätigt und es werde gegen Unbekannt ermittelt, berichtet  Konferenz-Organisatorin Brigitte Artmann. Die grüne Kreisrätin aus dem oberfränkischen Marktredwitz fordert deshalb: „Die tschechische Regierung kann angesichts dieser Vorfälle nicht zur Tagesordnung übergehen und darf nicht weiter an ihren Ausbauplänen für die Atomkraftwerke festhalten, sondern muss endlich wieder stärker in alternative Energieträger investieren.“

 

Referenten in München sind Sylvia Kotting-Uhl, die Atomexpertin der grünen Bundestagsfraktion, und Dieter Majer, der ehemalige technischen Leiter der Atomaufsicht des Bundesumweltministeriums. „Die Temelin-Betreiberfirma hat bisher nur unzureichend zur Aufklärung der Unregelmäßigkeiten an den Schweißnähten beigetragen“, sagte die grüne Bundestagsabgeordnete Sylvia Kotting-Uhl. „Die Zweifel können nur durch gründliche Einsicht in die Dokumentation ausgeräumt werden.“ Sie forderte deshalb die tschechische Atomaufsicht  auf, diese dem deutschen Bundesumweltministerium entsprechend der Vereinbarungen des deutsch-tschechischen Atomabkommens zur Verfügung zu stellen. Kotting-Uhl hatte im Oktober 2015 zusammen mit Brigitte Artmann, Dieter Majer  und Technik-Experten am Fachgespräch der tschechischen und deutschen Atomaufsichten bezüglich dieser Angelegenheit in Prag teilgenommen. 45.000 Personen haben bereits die Petition unterzeichnet, mit der die Veranstalter der Konferenz nun die Bundesregierung auffordern, die Aktenuntersuchung sofort durchzuführen.

 

Weiteres Thema auf der Temelin-Konferenz sind die energiewirtschaftlichen Verwerfungen durch neue AKW-Projekte. „Atomkraft ist nicht nur höchst riskant, sondern ist auch nach mehr als 60 Jahren unwirtschaftlich und auf massive Subventionen angewiesen, die grenzüberschreitend die Energiemärkte zulasten Erneuerbarer verzerren“, sagt Christoph Rasch vom Ökoenergieanbieter Greenpeace Energy, mit Blick auf zahlreiche in Europa geplante AKW-Neubauten. Die dezentrale Energiewende ohne europäische AKW beleuchtet Tanja Gaudian von den Elektrizitätswerken Schönau. STOP TIHANGE wird die am 25. Juni 2017 geplante 90 km lange Menschenkette zwischen Tihange, Lüttich, Maastrich und Aachen vorstellen. Am Ostermontag kann die „Kettenreaktion Tihange“ im oberpfälzischen Grenzort Waidhaus bei der Demo „Trommeln gegen Temelin“ bereits auf Bayern übergreifen.

 

 

Die „Atomkraftwerk TEMELIN 1 sofort abschalten“ Petition an die Bundesregierung

www.change.org/p/bundesregierung-atomkraftwerk-temelin-i-sofort-abschalten

 

Die Petition an die Bundesregierung haben bereits über 45.000 Personen unterzeichnet. Sie beinhaltet die Temelin Resolution. Sie wurde von den internationalen Experten der bisherigen sechs Temelin Konferenzen ausgearbeitet. Neben der Forderung nach sofortiger Untersuchung der Aktenlage der Temelin-Schweißnähte heißt es darin: Die politisch Verantwortlichen „sollen Pläne für den Ausstieg aus bestehenden Atomkraftwerken entwickeln. und den alten Reaktoren von Dukovany keine Laufzeitverlängerung zugestehen. Stattdessen müssen Alternativen entwickelt werden, basierend auf Energieeffizienz und erneuerbaren Energiequellen.“ Tschechien will den AKW-Standort Dukovany in den kommenden Jahren erweitern, Auch für einen immer wieder verschobenen Ausbau des Atomkraftwerks Temelin finden laut Medienberichten derzeit wieder Gespräche mit potenziellen Investoren statt. Zugleich hat die tschechische Regierung in den vergangenen Jahren die Förderung für erneuerbare Energieträger zusammengestrichen und Photovoltaikanlagen mit zusätzlichen Abgaben belastet. Mit der Temelin-Resolution appelliert man an die Bundesregierung, sich stärker als bisher gegen AKW-Neubauten in benachbarten Staaten zu engagieren. Die deutsche Politik, heißt es in dem Dokument, müsse „sicherstellen, dass Bürgerinnen und Bürger in Deutschland alle ihnen durch internationales Recht garantierten Möglichkeiten bekommen, an Entscheidungsprozessen zur Energiepolitik in Nachbarstaaten teilzunehmen; inklusive mindestens drei Monaten öffentlicher Auslegungsfristen bei grenzüberschreitenden Konsultationen bezüglich Energiestrategien und bei neuen Energieprojekten in den Nachbarstaaten.“