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Spannende Wahlentscheidung im Wahlkreis Hof/Wunsiedel: Ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen zwei Kandidaten
Am vergangenen Samstag wurde in der Gaststätte der Jahnturnhalle in Rehau die Wahl des Direktkandidaten für die Bundestagswahl im Wahlkreis Hof/Wunsiedel (Nr. 238) entschieden – und das auf eine äußerst spannende Weise. Zur Wahl standen der 34-jährige selbstständige Unternehmer Anselm Peischl aus Schwarzenbach an der Saale und der 74-jährige Diplomphysiker Harald Schmalfuß aus Hof/Saale. Die Wahl lockte zahlreiche Mitglieder der Kreisverbände Hof und Wunsiedel, die gespannt die Bewerbungsreden ihrer Kandidaten verfolgten.
In mitreißenden Reden präsentierten die beiden Bewerber ihre politischen Visionen und stellten sich den kritischen Fragen der Anwesenden. Harald Schmalfuß, der erfahrene Physiker, setzte seinen Fokus auf den Klimaschutz. Besonders betonte er die Notwendigkeit, die Klimaschäden zu mindern und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um die Zukunft der kommenden Generationen zu sichern.
Anselm Peischl, der als Selbstständiger mit frischen Ideen aufwartete, legte seinen Schwerpunkt auf die Mobilität für alle und das gesellschaftliche Miteinander. Besonders hervorhob er die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Selbstständige, das Handwerk sowie die Kreativwirtschaft – ein Thema, das bei den Anwesenden auf großes Interesse stieß.
Die Wahl verlief äußerst spannend: Im ersten Wahlgang kam es zu einem Gleichstand zwischen den beiden Kandidaten, was die Anspannung im Raum noch steigerte. Erst im zweiten Wahlgang konnte sich Harald Schmalfuß mit nur einer Stimme Vorsprung durchsetzen und sich als Direktkandidat für die Bundestagswahl behaupten.
Im Geiste einer fairen und respektvollen Demokratie bot Anselm Peischl dem Sieger direkt seine Zusammenarbeit im Wahlkampf an – ein Angebot, das Harald Schmalfuß gerne annahm. Damit ist auch die Zusammenarbeit innerhalb der Partei gewährleistet, und es wird ein harmonisches Vorgehen im Wahlkampf erwartet.
Abschließend erklärten die Kreisverbände Hof und Wunsiedel ihre volle Unterstützung für Anselm Peischl. Der unterlegene Kandidat soll nun die Möglichkeit erhalten, sich um einen Listenplatz auf der Bayerischen Landesliste zu bewerben – eine Perspektive, die ihm die volle Rückendeckung der Verbände sichert.
Die Wahl des Direktkandidaten hat gezeigt, wie lebendig und demokratisch der politische Prozess auf lokaler Ebene gestaltet wird. Ein spannender Auftakt für den bevorstehenden Wahlkampf!
Welche Rolle spielt die Europäische Union für Demokratie, Freiheit, Wohlstand und Klimaschutz? Welche Zukunft wollen wir für unser Europa? Die Grünen Kreisverband Fichtelgebirge laden alle Interessierten ein zur Diskussionsveranstaltung am 29. Mai 2024 um 19:00 Uhr im großen Saal des Meister Bär Hotels, Bahnhofsplatz 10, Marktredwitz. Die Grüne Kreisvorsitzende Brigitte Artmann freut sich, zu diesem Thema die oberfränkische Bundestagsabgeordnete Lisa Badum für einen Impulsvortrag begrüßen zu können. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter www.gruene-fichtelgebirge.de
Sehr geehrter Herr Landrat,
sehr geehrter Herr Kämmerer und Herr Rogler,
sehr geehrte Damen und Herren.
Wir schreiben das Jahr 2023 im Smart City Landkreis Wunsiedel. Der Landkreis hat viele Fördermittel dafür erhalten. Auf der Webseite des Landkreises München findet man den Haushaltsplan seit 2014 frei zugänglich für jedermann. Auf der Webseite des Landkreises Wunsiedel nicht. Das sollte geändert werden.
Vielen Dank an die Kämmerei für die Bereitstellung des umfangreichen Zahlenmaterials und der Teilnahme an der Fraktionssitzung. Vielen Dank auch an meine Kolleg*innen, die die Vor- und Zuarbeiten für diese Haushaltsrede geleistet haben. Die Zahlen im Haushaltsplan des Jahres 2023 machen leider nicht wirklich Vergnügen. Zur finanziellen Situation bleibt die Frage, was kann der Landkreis zukünftig noch machen, bzw. fördern, mit einem Haushalt, in dem es keine Rücklagen mehr gibt und auch in den weiteren Jahren nicht mehr geben wird.
Der Verwaltungshaushalt schließt mit 124 Mio. (124.639.830) Euro, der Vermögenshaushalt mit 22 Mio. (22.278.864) Euro.
Die Kassenkredite werden auf 25 Mill. Euro. festgesetzt.
Die Kreisumlage steigt von 46,40% im Jahr 2022 auf 49,9% im Jahr 2023, was eine Erhöhung um 3,5% und 7,5 Mio. Euro plus bedeutet.
Dazu kommen 1,6 Mio. Euro Bezirksumlage, 800.000 Euro Schlüsselzuweisungen, 1,1 Mio. Euro Tariferhöhung.
Die Heizkosten sind im Haushalt 3-fach höher und die Stromkosten 1,5-fach höher veranschlagt.
In den Schulen sind 200.000 Euro mehr Stromkosten und 1,4 Mio. Euro mehr Heizkosten eingerechnet.
Im Schülerwohnheim Wunsiedel wird ein Defizit von 90.000 Euro erwartet, das ist geringer als letztes Jahr, bei guter Auslastung.
Die Jugendhilfe hat ein Defizit von 1,1 Mio. Euro aus gestiegenen Kosten für Unterbringung, Heiz- und Stromkosten.
Dazu kommen 1,1 Mio. Euro Sozialleistungen für Flüchtlinge und Gesundheitskosten. Die Bereitschaft Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine und Syrien aufzunehmen, und damit humanitäre Hilfe zu leisten, wird jetzt von München bestraft, in dem man wegen angeblichen Zuzugs die Fördersätze von 90 auf 80 Prozent senkt, obwohl höhere Sozialkosten anfallen.
Die Radonberatungsstelle bekommt 56.000 Euro im Jahr, zukünftig werden das 86 000 Euro pro Jahr werden, bei einem Fördersatz von 90%.
Die Tourismuszentrale Fichtelgebirge bekommt 269.000 Euro pro Jahr.
Das Klimaschutzmanagement bekommt 95.000 Euro pro Jahr bei 0% Förderung, wird also nur noch vom Landkreis finanziert und ist unbefristet bei der IDF angesiedelt. Das Konzept „Schwammstadt“, also der Schutz vor Starkregenereignissen wie im Ahrtal, ist darin nicht enthalten. Man könnte dieses Konzept aufgreifen und über den Landkreis den Bürgermeistern Unterstützung anbieten.
Die Planungen am Kornberg lehnen wir ab. Diese Planungen haben sich wegen Kontroversen mit dem Naturschutzgesetz vor Gericht wiedergefunden und durchlaufen deswegen aktuell eine zweite Umweltverträglichkeitsprüfung. Nach wie vor weigert sich die Kornberg-GmbH den Businessplan den Kreisräten zur Kenntnis zu geben.
Auch gilt für die Projekte im Freiraum für Macher, schön und gut, wenn es für alles Förderung gibt, aber bitte öfters eine Übersicht der ganzen (und auch der neuen) Projekte, und auch einen Bericht über Kosten und Nutzen, bzw. welche positiven Auswirkungen sich bei längeren Laufzeiten ergeben sollen.
Das Klinikum Fichtelgebirge hatte letztes Jahr bereits 7 Millionen Euro Zuschussbedarf. 2023 werden über 11 Millionen Euro erwartet und 2024 circa 13,5 Millionen. Es gibt keinen Plan B. Wenn sich nicht Finanzierungen aus München und Berlin auftun, wird der Landkreis das nicht lange durchhalten.
Die Versorgung der Bevölkerung vor Ort muss aber gewährleistet bleiben, dafür haben wir Grüne im Kreistag uns immer eingesetzt. Leider hat es das reiche Land Bayern in den vergangenen Jahrzehnten nie geschafft für Krankenhäuser auf dem Land Sicherheit zu schaffen.
Langjährige Versäumnisse im Gesundheitswesen, eine jahrzehntelang verfehlte Energiepolitik aufgebaut auf russischem Gas, für die jetzt alle den Preis bezahlen, und eine Pandemie, auf die man weder in München noch in Berlin vorbereitet war, sind schuld am finanziellen Zustand des Klinikums.
Und nein, auch russisches Uran ist keine Lösung.
Der Landkreis Wunsiedel befindet sich schon seit sehr langer Zeit im Armenhaus von Bayern. München sah sich nie in der Pflicht Wunsiedel da herauszuholen. Der Landkreis Wunsiedel hat nie Rücklagen wie andere Landkreise bilden können.
Der Landkreis muss nun ein Klinikum mit zwei Häusern unterhalten, das im Jahr 2023 ein Defizit von über 11 Mio. zu verzeichnen hat, von dem wir „nur“ 2,3 Mio. im laufenden Jahr tilgen werden können. Mit dem Wissen, dass das Klinikum Fichtelgebirge mit Sicherheit im nächsten Jahr keine schwarzen Zahlen schreiben wird.
Sehr geehrter Herr Landrat,
ich nehme an, dass wir dem Haushalt zustimmen.
Brigitte Artmann
Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen im Kreistag Wunsiedel
Die Grünen in den Landkreisen Wunsiedel und Hof sind entsetzt über das Vorhaben der EU-Kommission Atomkraft das grüne Gütesiegel zu verleihen. Gerade im Hinblick auf die Endlagersuche mit dem Fichtelgebirge im Fokus sowie die räumliche Nähe zu Temelin ist es uns ein besonders Anliegen, klarzustellen, dass Atomkraft mit allen bekannten Risiken und ehrlich gerechneten Folgekosten keine Zukunftstechnologie sein kann.
Die Kreisvorsitzende der Wunsiedler Grünen, Brigitte Artmann, ist international in der Atombranche bekannt. Sie sagt: "Man fragt sich, wer will das Risiko eingehen und in Atomkraftwerke investieren? Der Bau neuer Anlagen dauert ewig. Parallel dazu werden die alten AKW auch mit europäischem Ökosiegel und Greenwashing nicht sicherer. Es ist doch nur eine Frage der Zeit, bis einer der alten europäischen Reaktoren eine Katastrophe verursachen wird. Das investierte Geld wird dann verloren sein."
Grün sind nur regenerative Energien. Atomkraft kommt zu spät, ist zu teuer und liefert zu wenig.
Michael Bloss, klimapolitischer Sprecher der Grünen kommentiert die Pläne der EU Kommission zur EU-Taxonomie:
“Kommissionschefin Ursula von der Leyen zerstört mit diesem Vorschlag die Glaubwürdigkeit des europäischen Ökosiegels für Finanzinvestitionen. Atomkraft und Gas in die EU-Taxonomie aufzunehmen, ist wie ein Ei aus Käfighaltung als bio abzustempeln. Es ist ein Etikettenschwindel sondergleichen, denn Atomkraft und Gas sind keine nachhaltigen, klimafreundlichen Energiequellen. Sie werden aber mit diesem Vorschlag auf eine Stufe mit Sonnen- und Windkraft gestellt. Das ist absurd.
Die Taxonomie verliert damit an Bedeutung, es ist ein Schuss ins Knie für die EU Kommission und ihr Projekt der grünen Transformation. Statt Gelder in Investitionen in die Solar- und Windbranche zu leiten, können damit nun alte und extrem kostspielige Geschäftsmodelle unter falschen Deckmantel weitergeführt werden.
Es fehlt nun an Klarheit für Bürgerinnen und Bürger, die ihr Geld in nachhaltige, im Sinne der grünen Transformation, investieren wollen. Wo nachhaltig drauf steht, muss auch nachhaltig drinnen sein, sonst verliert das gesamte Regelwerk seine Glaubwürdigkeit.”
Der neue EU-Standard für nachhaltige Investitionen, die sogenannte EU-Taxonomie, wird definieren, welche Energiequellen als nachhaltig gelten. Seit Monaten arbeitet die EU Kommission zu einem Entwurf. Die EU Standards gelten ab dem 1. Januar 2022. Durch einen sogenannten Delegierten Rechtsakt kann die EU Kommission definieren, was als nachhaltig bezeichnet werden soll.
Nachdem der Vorschlag immer und immer wieder verschoben wurde, kam dieser 2 Stunden vor Mitternacht am 31. Dezember 2021. Dieser wird Atomkraft und Erdgas in die Taxonomie aufnehmen. Die Taxonomie bietet zwei Kategorien: Nachhaltig und Transformativ. Gas und Atomkraft sollen unter die Kategorie Transformativ fallen und das deutlicher zu kennzeichnen.
Quelle Michael Bloss:
Während die Klage des Landesbundes für Vogelschutz - kurz: LBV - gegen die baulichen Veränderungen auf dem Kornberg von den Rechtsanwälten bearbeitet wird, stellen die Fraktionen der Grünen im Hofer und im Wunsiedler Kreistag einen Antrag, in dem die gegebenen Fakten aus ihrer Sicht dargestellt werden und gleichzeitig Fragen nach den Konsequenzen gestellt werden.
Im Mittelpunkt stehen dabei folgende Punkte:
Die Grünen Kreisrätinnen und Kreisräte fordern für alle betroffenen Räte Einsicht in den Businessplan und in alle Förderanträge und Bewilligungen.
Weiterhin fordern sie statt des Mountainbikeparks die Einrichtung eines Naturschutzgebietes „Großer Kornberg“. Neben bekannten offenen Fragen zum Kornbergausbau greifen die Grünen vor allem die neueste Vereinbarung auf, die den Bau eines Fahrradtrails entlang des N-Weges auf; er erstreckt sich von Niederlamitz zum Kornberggipfel.
Wörtlich führen die Grünen in ihrem Antrag aus: Sollte es allerdings zum Ausbau des zertifizierten N-Wanderweges vom Kornberggipfel bis nach Niederlamitz mit sogenannten „Bypässen“ kommen, ist dieses Gebiet als Wildschutzzone, die es lt. Allgemeinverfügungen werden soll, wertlos. Bestimmte Parameter zeigen, dass dadurch das gesamte Kornberggebiet von den Auswirkungen des Mountainbikeparks betroffen ist."
Zum Ausbau des geplanten Wegeabschnitts vom Kornberggipfel über den Hirschstein nach Niederlamitz geben die grünen Kreisräte zu bedenken: Der neu geplante Weg durchquert die geplante Wildschutzzone und verläuft vollflächig durch Trinkwasserschutzgebiete. Forststraßen sind bereits mehr oder weniger parallel verlaufend vorhanden. Der N-Weg quert Areale mit mehreren Waldfunktionen, vor allem am Kornberggipfel und rund um den Hirschstein. "Es ist ein sehr großer Unterschied im Störungspotenzial, ob ein schmaler Wandersteig das Gelände quert, oder ein ausgebauter Weg für Mountainbiker," betonen die Grünen.
Das gesamte Gebiet ist Landschaftsschutzgebiet und Bestandteil des Naturparkes Fichtelgebirge, es unterliegt den geltenden Gebietsverordnungen. "Wie sehen die Stellungnahmen des Wasserwirtschaftsamtes und des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten dazu aus?" fragen Thomas Friedrich, Birgitt Lucas, Mirjam Kühne, Klaus Schaumberg und Nanne Wienands, sowie von Wunsiedler Seite Brigitte Artmann, Rita Bieschke Vogel, Susann Fischer und Wilfried Kukla. Sie weisen darauf hin, dass auch zwei biotopkartierte Bereich betroffen seien, und zwar die Hirschsteinruine und die ehemalige Stromtrassen, welche inzwischen vollständig unter dem Schutz des Bundesnaturschutzgesetz steht. "Wir halten aktuelle Kartierungen im gesamten Bereich des Weges für zwingend erforderlich," meinen die Grünen.
Die Grünen betonen, dass der Zweckverband für den Ausbau dieses Wanderweges mit den sogenannten „Bypässen“ bereits 50.000 Euro bereitgestellt hat. Laut Presseverlautbarungen haben sich der Fichtelgebirgsverein, der Zweckverband und der Verein der Mountainbiker auf den Ausbau geeinigt. Die Grünen stellen die Frage, warum bei dieser Entscheidung weder die Naturschutzverbände, noch die Bürgerinitiative, noch die zuständigen Naturschutzbehörden und der Denkmalschutz beteiligt waren?
Schlussendlich sei die wichtigste Forderung, die sich angesichts der ökologischen Entwicklung und der finanziellen Belastungen für die beteiligten Gebietskörperschaften ergebe, die Einrichtung
eines Naturschutzgebietes „Großer Kornberg“. "Aus naturschutzfachlicher und umweltpolitischer Sicht wäre für diese Entscheidung jetzt ein guter Zeitpunkt gegeben," meinen die beiden grünen Kreistagsfraktionen gemeinsam.
Atomkraft weltweit am Aussterben
Atomkraft ist zu teuer, liefert zu langsam und kommt zu spät. Das ist das Fazit der hochkarätigen Experten aus Tschechien und den Niederlanden auf der 11. Temelin-Konferenz, die diesmal am vergangenen Samstag Online stattfand. Bei einer Verdopplung der atomaren Kapazität weltweit wären das in 2050 nur weniger als 4% Treibhausgasverringerung. Das heißt mehr als 30 neue Reaktoren müssten jährlich ans Netz gehen - von jetzt bis 2050!
Wunsiedel, Budweis, Amsterdam, Bayreuth, Weiden. 31.10.2020.
"Die Hochrisikotechnologie Atomkraft ist weltweit ein aussterbendes Gewerbe" sagt Brigitte Artmann, die Veranstalterin der 11.Temelin Konferenz. Sie ist die Sprecherin der BI STOPPT TEMELIN und der Grünen im Fichtelgebirge. „Unsere Referenten belegen das.“
Der erste Referent, Dipl. Ing. Dalibor Stráský aus Tschechien, studierte Kerntechnik an der Technischen Universität in Prag. Er ist der Anti-Atom-Beauftragte des Landes Oberösterreich.
Dalibor Stráský sagte „Die tschechische Politik nutzt die Ablenkung der Aufmerksamkeit zur Coronakrise aus und versucht die Umsetzung der wirtschaftlich völlig unrealistischen Pläne für den weiteren Ausbau der Kernkraft in Tschechien durchzuboxen. Dies auch für den Preis der Verletzung des europäischen Rechts.“
Er bezog sich auf Nachfrage aus dem Publikum hier auch auf die Endlagersuche, die in Tschechien nicht durch Gesetze abgedeckt ist. Lediglich die Endlagersuchbehörde SURAO selbst ist im Gesetz verankert, sagte der Referent. Er bemängelte deshalb, dass der mögliche Endlagerstandort am Kernkraftwerk Temelin niemals der durch Europarecht vorgeschriebenen grenzübergreifenden Strategischen Umweltprüfung unterzogen worden ist. Tschechien hat derzeit noch vier Standorte in der Auswahl, einen in der Nähe von Pilsen an der bayerischen Grenze, einen am AKW Temelin und zwei in der Nähe der österreichischen Grenze bei Brünn.
Zu den technischen Schwierigkeiten der tschechischen Atomkraftwerke zählte er unter anderem die vibrierenden Turbinen in Temelin, diverse Schnellabschaltungen und dass man Block 2 des Kernkraftwerks Dukovany monatelang still stehen lassen musste, weil man ihn auch nach mehrfachen Versuchen einfach nicht mehr ins Laufen bekommen konnte. Dennoch haben alle tschechischen Atomreaktoren Laufzeitverlängerung bekommen.
Unter den Teilnehmern war auch Hilde Lindner-Hausner von der BI WAA NAA in der Oberpfalz. Sie war entsetzt über die unbefristete Betriebsgenehmigung für den Reaktorblock Temelin 1. Wegen einer defekten Schweißnaht wird er seit Jahren als Risiko gesehen.
Der zweite Referent, Dipl. Ing. Jan Haverkamp aus den Niederlanden, ist Kernenergieexperte bei Greenpeace und WISE. Er lebte lange in Tschechien und Polen.
"Atomenergie wird in Europa überall wieder heiß diskutiert, und die Diskussion wird angefeuert durch Fehlinformationen und populistische Statements. Die Realität ist allerdings, dass Atom im sicheren Abgang ist. Statt in Ländern wie den Niederlanden, Polen und Tschechien über überteuerte Neuprojekte zu diskutieren, oder über noch nicht existierende, neue Kraftwerksentwürfe, ist es jetzt höchste Zeit sich um eine wirklich saubere europäische Klima- und Energiewende zu kümmern." sagte Jan Haverkamp, Kernenergieexperte bei Greenpeace und WISE.
Jan Haverkamp erklärte die Atompolitik in Europa und hinterfragte die These, ob die Atomrenaissance in Europa jetzt wirklich losgehen würde. In amüsanter Weise stellte er die allgemein bekannten Phrasen vor, die von der Atomlobby verbreitet werden und widerlegte sie mit Fakten. Sein Fazit war, dass Atom zu teuer ist. Er bezog sich hier auch auf den Vizepräsidenten der EU-Kommission Frans Timmermans, dass der atomare Abfall sehr, sehr teuer ist. Haverkamp sagte, dass Atom zu wenig liefert. Bei einer Verdopplung der Kapazität weltweit, wären das in 2050 nur weniger als 4% Treibhausgasverringerung. Das heißt mehr als 30 neue Reaktoren müssten jährlich ans Netz gehen, von jetzt bis 2050! Atom liefert zu langsam mit Bauzeiten zwischen 6 und 20 Jahre. Atom hat ein zu großes Risiko und Atom liefert ein unlösbares Atommüllproblem – man kann nur die Risiken verkleinern, aber sie nicht völlig loswerden.
Susanne Bauer, die Moderatorin der Konferenz und Bezirksvorsitzende der Grünen Oberfranken aus Bayreuth, resümierte zur Atommüll-Problematik: "Keiner will ihn haben, den strahlenden Müll, den uns die fehlgeleitete Energiepolitik von CDU/CSU beschert hat, nun gilt es verantwortungsvoll damit umzugehen um existentielle Gefährdungen zu vermeiden. Mit dem Wissen um diese Gefahren und Unwägbarkeiten sowie die unabschätzbaren Kosten ist die weitere Produktion von Atommüll hier wie dort endlich zu beenden - besonders dringend im Fall des maroden Reaktors im tschechischen Temelin: der ist nur wenige Kilometer Luftlinie von uns entfernt, die gefährlichen Vorfälle häufen sich und ein endgültiges Abschalten auch dieses AKWs ist dringend geboten."
Seit 10 Jahren veranstalten die BI STOPPT TEMELIN und die Grünen im Fichtelgebirge die Temelin Konferenzen. 9x schon tagte man mit internationalem Publikum direkt am und im Kernkraftwerk Temelin. Einmal in München. Jetzt wegen dem Coronavirus digital im Internet.
Karte zum Zwischenbericht:
https://www.bge.de/de/endlagersuche/zwischenbericht-teilgebiete/
www.frankenpost.de/region/marktredwitz/Der-gruene-Schlag-gegen-die-AfD;art2442,7235217
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Unsere Ergebnisse im Landkreis:
Stadtrat Wunsiedel: 2 Sitze
Stadtrat Marktredwitz: 2 Sitze
Stadtrat Selb: 1 Sitz
Gemeinderat Höchstädt: 1 Sitz
Kreistag Wunsiedel: 4 Sitze
Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, informierte sich über den geplanten Mountainbike- Park.
Wir fordern den Erhalt dieses Biotops.
Marktredwitz, den 02.12.2019. „Es fehlt in Bayern ein Landespflegestrukturplan“, sagte Andreas Krahl, der pflegepolitische Sprecher der grünen Landtagsfraktion bei der Veranstaltung der Wunsiedler GRÜNEN am Freitag dem 29. November 2019 im Hotel Meister Bär in Marktredwitz. Das Thema waren neue Konzepte zur Quartiersentwicklung angesichts des demografischen Wandels und des steigenden Pflegebedarfes.
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