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TEMELIN AUSBAU – DEUTSCHLAND PLANT MIT STROM AUS DEM TEMELIN NEUBAU Gleichstromtrasse durchs Fichtelgebirge für 2600 MW Strom aus „konstanten Quellen“

Marktredwitz,Waldershof, 29. Juni 2014. Anlässlich des Stromtrassen-Aktionstages fragen sich die
Grünen im Fichtelgebirge, ob denn wohl hinter den Kulissen alle Abgeordneten den Ausbau des AKW
Temelin unterstützen? Denn während die Politik von Windstrom spricht, der in der HGÜ-Stromtrasse
fließen soll und dass man Braunkohlestrom ablehne, rechnen die Netzbetreiber 50Hertz, Amprion,
TenneT und TransnetBW im aktuellen Szenariorahmen 2025 mit 2600 MW Strom für Deutschland,
und zwar aus „konstanten Quellen“ in Tschechien.(1) Tschechiens Staatsenergiekonzept geht aber
davon aus, dass die Braunkohle zu Ende geht. (2) „Diese 2600 MW können folglich nur Atomstrom
sein“ sagt die Wunsiedler Grünen-Kreisrätin Brigitte Artmann.
Man freue sich bei den Wunsiedler Grünen zwar, dass „der Ausbau von Temelin dank unserer
Bemühungen vor kurzem auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben wurde“. Entsetzt sei man aber,
dass diese Trasse ursprünglich für Atomstrom von drei Atomkraftwerken geplant wurde:
- AKW Temelin: Szenariorahmen 2025 – Deutschland bezieht 2600 MW aus dem Temelin
Neubau und den beiden in Betrieb befindlichen Reaktoren, den „konstanten“ Quellen in
Tschechien.
- AKW Lubiatowo: Szenariorahmen 2025 – Deutschland bezieht 3000 MW Strom aus
„konstanten“ Quellen in Polen. Kohlestrom, aber auch Atomstrom vom geplanten AKW
Neubau im Natura 2000 Gebiet in den wunderbaren Dünen an der polnischen Ostseeküste.
- AKW Kaliningrad: 50 Hertz wollte das geplante, riesige AKW in der russischen Enklave über
eine Stromleitung durch die Ostsee an die HGÜ Trasse Halle-Augsburg im Bereich des AKW
Greifswald andocken. Bis Ende 2013 öffentlich als vordringliches Projekt auf EU Kommissar
Oettinger`s Website zu finden. Das AKW liegt auf Eis, da die bayerische HypoVereinsbank auf
Druck von deutschen Kunden die zugesagte Finanzierung zurückzog.
„Und davon wollen alle Abgeordneten nichts gewusst haben? Das kann nicht sein!“ sagt Artmann.
„Sie müssen wenigstens das Bayerische Energiekonzept 2011 gelesen haben“. Darin steht die 380kV
Leitung von Vytkov in Tschechien nach Mechlenreuth in Bayern als „von großer Bedeutung“. (3) Mit
dem Schwenk der HGÜ Trasse nach Osten quer durchs Fichtelgebirge an die deutsch/tschechische
Grenze kam man völlig ohne Zweifel dem tschechischen Atomstrom entgegen.
Die Kommunen und Abgeordneten sind unverzüglich in der Pflicht für ihre Bevölkerung und Wähler
rechtliche Schritte gegen das komplette Szenario der Netzwegeplanung der Bundesnetzagentur
einzuleiten. Die Parteien in Landtag und Bundestag müssen endlich mit allen zur Verfügung
stehenden Mitteln für eine korrekte Gesetzeslage nach der UN Aarhus Konvention sorgen. Das
deutsche Netzausbaugesetz und die europäische Direktive für Strategische Umweltprüfungen
verstoßen gegen übergeordnetes internationales Recht.
Überraschend, sagt Artmann abschließend, rechnet Prag seit Anfang dieser Woche in der neuesten
Version des Energiekonzepts damit, dass man vom Stromexporteur zum Importeur werden müsse,
weil Strom von regenerativen Energiequellen billiger erzeugt wird als mit Atomreaktoren. Deswegen
verschiebt man den Temelin Ausbau ins Jahr 2037. Die in den beiden bestehenden Temelin-Blöcken
erzeugte Energiemenge müsse dann in Tschechien verbraucht werden, derzeit wird sie komplett ins
Ausland verkauft. (Quelle HN Autor Nikita Poljakov).

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