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Marktredwitz, den 30.01.2014.
In der Pressemitteilung der GRÜNEN im Fichtelgebirge heißt es: Während Amprion den betroffenen Menschen in Oberfranken erzählt, die Gleichstromtrasse Nord-Süd, auch die Trasse D durchs Fichtelgebirge, wird benötigt für den Windstrom aus dem Norden, wissen Thüringer und Norddeutsche Medien mehr. Es geht um das Projekt „Interconnection Kaliningrad Region Power System – German Power System“. Amprions Netzbetreiber Kollegen von 50 Hertz bestätigten bereits am 16.03.2013 der südthüringischen Presse, dass sie mit Inter RAO UES in Verhandlungen sind. Quelle Suedthueringische (1).
Was auch die Bundesregierung in der Anfrage der Linken bestätigte. Es läge in der Hand der Privatwirtschaft diese Geschäfte zum Abschluss zu bringen, so die Auskunft der Regierung und „Der Bundesregierung seien die Überlegungen des russischen Stromunternehmens Inter RAO UES zu Lieferungen aus dem geplanten Kernkraftwerk Baltiskaya nach Deutschland bekannt. Inter RAO UES hat sich mit dem Vorhaben „Interconnection Kaliningrad Region Power System – German Power System“ um den Status „Vorhaben von gemeinsamen Interesse“ beworben. Entsprechend den Regelungen des Verordnungsvorschlages „Transeuropäische Energieinfrastrukturleitlinien“ der Europäischen Kommission schließen sich nun Auswahlverfahren auf europäischer Ebene an.“ Auch die Nordkurier Nachrichten berichteten bereits am 28.12. 2012 „Außer den Russen halten sich alle bedeckt, wenn es um eine neue Stromtrasse von Osten her durch die Ostsee geht.
Wenn ins Spiel gebracht wird, welche Art Strom da aus dem Osten kommen könnte, ahnt man, warum. Mit dem Thema „Russischer Atomstrom für Deutschland“ haben sich in den vergangenen Wochen mehrere „Kleine Anfragen“ im Bundestag befasst. Die Fraktionen der Linken und Grünen haben sie auf parlamentarischem Wege an die Bundesregierung gestellt. Wenn 2016 der 2300 Megawatt-Block des Kaliningrader Kernkraftwerks ans Netz geht, könnte bald russischer Atomstrom unter der Ostsee hindurch in die EU-Netze fließen – via Greifswald-Lubmin, Rostock-Bentwisch oder einen anderen Punkt an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns.
Dass das Stromunternehmen Inter RAO UES auch eine Ostsee-Leitung entlang der Nord-Stream-Trasse in Betracht zieht, ist ein offenes Geheimnis. Bereits 2009 sagte ein Manager des Unternehmens: „Die Entscheidung hängt von den Baukosten und von der Position der Partner ab.“ Das Kabel könne, so russische Experten, eine Leistung von 600 bis 1000 Megawatt haben. In einer EU-Liste „Eingereichter, potentieller Projekte von gemeinsamem Interesse in die europäischen Energieinfrastruktur Strom“ findet sich ein Projekt für 560 Kilometer Untersee-Kabel und 20 Kilometer Landkabel unter dem Namen „power transfer“ nach Deutschland. Es ist für das Jahr 2018 geplant.“ Quelle Nordkurier Nachrichten (2) „Nur Amprion weiß nichts davon? Wahrscheinlich docken die in Arzberg Atomstrom aus ganz Tschechien, Slowakei, Ungarn und Polen an und meinen, die im Fichtelgebirge sind blöd...“ meint Kreisrätin Brigitte Artmann von den GRÜNEN im Fichtelgebirge dazu.
„ Wir haben Herrn Putin durch öffentlichen Druck die Finanzierung für sein AKW Kaliningrad durch die Bayerische Hypo Vereinsbank verscheucht. Sie hatten offene Kreditlinien für Rosatom Reaktoren. Mit der Amprion-Stromtrasse und der Anbindung ans deutsche Stromnetz versucht man durch die Hintertür das ganze Projekt wieder interessant für Spekulanten zu machen. Aber auch das von den Litauern per Referendum abgelehnte AKW Visaginas in der baltischen Region soll reanimiert werden. Und auch Belarus schielt mit seinem AKW Astrawetz an der litauischen Grenze nach Deutschland. Ich hätte gerne eine aktuelle Liste der am Amprion Konsortium beteiligten Finanzunternehmen. Damit sich die betroffenen Bürger selbst entscheiden können, bei wem sie ihr Geld anlegen“ sagt die Kreisrätin. Laut Wikipedia ist Haupteigentümer der Amprion ein Konsortium von Finanzinvestoren unter der Führung von Commerz Real, einer Tochter der Commerzbank. Hauptbeteiligte sind weiterhin die MEAG (Munich Re und ERGO), Swiss Life, Talanx und ärztliche Versorgungswerke aus Westfalen-Lippe und Brandenburg.
Der ehemalige Alleineigentümer RWE hält nur noch einen direkten Anteil von 25,1 %, sowie übergangsweise eine indirekte Beteiligung von etwa 10 %, die mittelfristig abgegeben werden soll. Über das eigene Netz hinaus ist Amprion verantwortlich für die Koordination des Verbundbetriebs in Deutschland sowie als Koordinierungsstelle Nord auch für den nördlichen Teil des europäischen Verbundnetzes, welches die Länder Belgien, Bulgarien, Deutschland, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Slowakische Republik, Tschechische Republik und Ungarn umfasst. „Sie ziehen die Gleichstromtrasse mit 70 Meter hohen Masten quer durchs Fichtelgebirge bis Marktredwitz, über Wölsauhammer, an der Frauenholzsiedlung vorbei gen Westen über Waldershofer Gebiet, immer durch Landschaftsschutzgebiet, immer gedeckt von der Bundesnetzagentur, und wie Amprion sagt auch ohne jede Klagemöglichkeiten. Erinnert stark an Sotchi“ so Artmann „für die Baukosten von 1 Milliarde Euro könnte man jeden zweiten Mast durch ein 140 Meter hohes Genossenschafts-Windrad ersetzen. Bis Amprion diese Trasse fertig hätte, gibt es vielleicht bereits Windräder mit Druckluftspeichern kombiniert. Dann hätten wir die Energiewende in Bayern schon halb geschafft“ meint die Projektplanerin für Energiegenossenschaften.
Brigitte Artmann ist grüne Kreisrätin in Wunsiedel. Sie ist dank der Zusammenarbeit mit Greenpeace Tschechien und dem Atomexperten Jan Haverkamp Expertin für das Atomkraftwerk Temelin und dessen gefährliche Schweißnaht mit der Nummer 1-4-5. Sie hat mit der tschechischen Atomaufsicht den offenen Reaktorkessel besichtigt. Sie klagt gegen den Ausbau des britischen Atomkraftwerkes Hinkley Point in Cornwall.
Für Nuclear Transparency Watch in Paris und die EU Kommission überprüfte sie die Katastrophenschutzpläne für Atomkraftwerke aus Sicht der Öffentlichkeit, hat deswegen das Modell Aarhus Roundtable Cattenom Emergency Prepardness & Response entwickelt und stellt das Ergebnis auf dem dazugehörigen Seminar am 7. Februar in Paris vor. Zusammen mit Greenpeace Luxemburg und Belgien, sowie Cattenom Non Merci wird sie im Frühsommer den Roundtable Cattenom im Dreiländereck Frankreich, Deutschland, Luxemburg in Natura durchführen. Aus diesen Erfahrungen heraus hat sich Artmann Anfang Januar entschlossen für die Europaliste ihrer Partei zu kandidieren.
Quellen:
(2) http://www.nordkurier.de/cmlink/nordkurier/nachrichten/1.522229
Linke: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/115/1711502.pdf
GRÜNE:http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/121/1712178.pdf
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