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Ursprünglich war die Veranstaltung mit Dieter Janecek geplant worden, um über den Zukunftsrat in Bayern zu reden. Doch 25 Jahre nach Tschernobyl änderte die Nuklearkatastrophe in Japan.
Fukoshima und auch das AKW Temelin in Tschechien rückten in den Mittelpunkt.
Unvorstellbar das Leid, das über die Menschen in der betroffenen Region in Japan gekommen sei, so
Brigitte Artmann, Kreisrätin Grüne Wunsiedel. Erst das Erdbeben, und dann das Wasser. Und wer das alles überlebt habe, sei nun mit einer Reaktorkatastrophe konfrontiert, von der noch niemand das ganze Ausmaß erahnen könne.
Doch es brauche nicht unbedingt ein Erdbeben oder einen Tsunami, um eine nukleare Katastrophe herauf zu beschwören. Im AKW Temelin in Tschechien sei, laut Greenpeace bereits bei den Bauarbeiten eine Schweißnaht unkorrekt und unerlaubt verändert worden. Dies müsse die sofortige Stilllegung des Reaktors bedeuten. Aber Temelin sei mit dieser „Sollbruchstelle“ auch nicht ausreichend für die in unserer Region häufigen Erdbeben ausgelegt, so Artmann. Fukoshima und seine Auswirkungen würden der Beginn des Endes der Atomkraft weltweit bedeuten.
Auch Dieter Janecek, Landesvorsitzender der bayerischen Grünen meinte, die Dramatik in Japan - zuerst Erdbeben, dann Tsunami und nun auch noch die Katastrophen in den Reaktoren - würde jeden Horrorfilm übertreffen. Besonders bitter sei, dass die Grünen mit ihrer Warnung vor den Gefahren der Atomkraft recht behalten hätten. Die Gedanken seien in diesen Stunden vor allem bei den Mitarbeitern der Kraftwerke, die ihr Leben opfern würden, und versuchen würden, das Allerschlimmste zu verhindern. Eine Evakuierung der 34 Millionenstadt Tokio sei unmöglich, man müsse das Beste hoffen. Die Ereignisse in Japan werden alles verändern. Das Unglück, dessen Ausmaße noch nicht abzusehen seien, sei keinesfalls auf Japan begrenzt. Dieter Janecek forderte die Rücknahme der Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftwerke.
Dese Katastrophe in Japan müsse Anlass sein, den Ausstieg aus der Atomkraft zu vollziehen und auf regenerative Energien zu setzen sagte der Bezirksvorsitzende der Karlsbader Grünen, Petr Nemec .
Er forderte auch für Tschechien den Ausstieg aus der Atomkraft und ein Umdenken der Energiekonzerne hin zu regenerativer und umweltfreundlicher Energie. Bisher würde Atomkraft bevorzugt. Temelin müsse ab geschalten werden, das sei klar. Die Zusammenarbeit zwischen Strana zelenych (Grüne Tschechien) und den Bayrischen Grünen werde intensiviert werden.
Bernd Hofmann, Bürgermeister von Thiersheim, war ursprünglich eingeladen worden, um seine Ideen zur Entwicklung des Landkreises dar zu legen. Auch er schloss sich der Meinung der Vorredner an, der Ausstieg aus der Atomkraft sei unumgänglich. Die jahrzehntelangen Erfahrungen der Grünen mit regenerativen Energien müsse man nutzen um die Region energieautark zu machen. In der Region müsse über alle Parteigrenzen hinweg zusammen gearbeitet werden und brachliegende Potentiale genutzt werden.
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Top-Thema in der Sendung
Donnerstag | 17.03.2011 | 20.15 Uhr Nach der Katastrophe in Japan : quer-Spezial zur aktuellen Atom-Debatte
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