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Atomkraftwerke an die Kette!

Am 26. April 1986, vor 24 Jahren also, geschah in Tschernobyl der bisher folgenschwerste Unfall in einem Atomkraftwerk. Noch heute ist die Strahlung nachweisbar, noch heute leiden Menschen unter den Folgen, werden missgebildete Kinder geboren, ist die Umgebung des Atomkraftwerkes in der Ukraine Sperrgebiet. Die finanziellen Mittel, die durch die Notwendigkeit weiterer baulicher Maßnahmen zur Sicherung der Ruine in naher Zukunft erforderlich werden, werden vermutlich aus einem internationalen Fonds zur Verfügung gestellt werden müssen. Allein dadurch wird das Märchen vom billigen Atomstrom als Lüge entlarvt.

Atomenergie ist ein Fossil unter den Energieformen. Nichts ist gefährlicher, nichts bedroht das Leben auf unserem Planeten mehr als radioaktive Verstrahlung. Der Klimawandel wird unsere Lebensbedingungen verändern. Radioaktive Strahlung kann es auslöschen.

 

Um auf die Gefährdung durch Atomenergie hinzuweisen und eine Energiewende zu beschleunigen, rufen die Grünen gemeinsam mit zahlreichen Umweltgruppen in einem breiten gesellschaftlichen Bündnis dazu auf, am Samstag den 24. April 2010 zwischen dem Atomkraftwerk Brunsbüttel und dem Atomkraftwerk Krümmel eine Menschenkette zu bilden. Etwa 120 Kilometer ist die Strecke lang. Wenn nur alle fünf Meter jemand steht, braucht man 24.000 Menschen.

Warum gerade zwischen diesen beiden Atomkraftwerken; gibt es doch 17 Atommeiler in Deutschland? Krümmel und Brunsbüttel stehen seit dem 21. Juli 2007 still, ohne dass jemand ihren Strom vermisst hätte. Der Betreiber Vattenfall hat in dieser Zeit riesige Summen investiert, ohne eine Verbesserung der Sicherheitsleistungen erreicht zu haben. Im Mai oder Juni 2010 will Vattenfall die beiden unzuverlässigen Reaktoren wieder hochfahren – mit allen Risiken, die dieses Vorgehen birgt. Krümmel ist 27, Brunsbüttel 34 Jahre alt. Die technischen Ausstattungen sind nicht mehr auf dem neuesten Stand, die Anlagen sind störanfällig und marode. Die Leukämiefälle von Kindern im Umkreis der Anlagen steigen aus „unerklärlichen Gründen“.

Die Menschenkette am 24. April 2010 soll die Forderung und den Druck auf Umweltminister Markus Röttgen und die gesamte Bundesregierung verstärken: Keine Verlängerung des Atomrisikos!

Die Wunsiedler Bündnisgrünen unterstützen die Pläne für die Menschenkette am 24. April 2010. Irene Pohl und Wilfried Kukla, die Wunsiedler Vorstände der Bündnisgrünen, wollen bei genügendem Interesse aus der Region einen Bus organisieren, der die oberfränkischen Teilnehmer zur Kette bringt. Die genauen Pläne werden vor Ort erarbeitet und mit den Organisatoren der Unterstützer in ganz Deutschland abgestimmt. Für etwa eine Stunde lang soll die Kette an diesem Samstag geschlossen sein. Wer Zeit und Interesse hat, an diesem denkwürdigen Ereignis dabei zu sein, sollte sich bei Irene Pohl melden; per Mail:

irene.pohl@remove-this.gruene-fichtelgebirge.de oder telefonisch unter 09287/87364.

Nähere Einzelheiten kann man im Internet erfahren bei www.ausgestrahlt.de

Eine ähnliche Kette ist für den Herbst 2010 zwischen Neckarwestheim und Biblis in Süddeutschland geplant. Biblis ist 36 Jahre alt, er ist der älteste Reaktor, der noch in Betrieb ist. Neckarwestheim ist  34 Jahre alt und hatte durchschnittlich 12, 7 meldepflichtige Störereignisse pro Jahr seines Bestehens.

Bei beiden gab es bereits 1977 bzw. 1987 fast einen GAU – einen „Größten Anzunehmenden Unfall“. So, wie er in Tschernobyl nicht mehr aufzuhalten war. Wie sähe Deutschland dann heute aus?



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