Temelin-Ausbau ist gestoppt !

 „Das ist eine gute Nachricht für Bayern und eine Ohrfeige für alle, die die vermeintliche Renaissance der Atomkraft in Europa propagieren“, sagten der energiepolitische Sprecher der Landtagsgrünen Ludwig Hartmann und der niederbayerische Landtagsabgeordnete Eike Hallitzky. Auch die grüne Landtagsfraktion hatte immer wieder gegen die tschechischen Atompläne protestiert und sich am grenzüberschreitenden Einwendungsverfahren gegen die Temelin-Erweiterung beteiligt.

Als Gründe für den plötzlichen Rückzieher der CEZ werden in Prag die Folgen der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise angegeben. Die ursprünglich angenommenen Gewinnerwartungen aus der erweiterten Atomstromproduktion hätten sich als unrealistisch erwiesen. Die Investitionskosten stünden dazu in keinem Verhältnis. „Die Entscheidung in Prag zeigt deutlich, dass wir europaweit ein Überangebot an Energie haben – Temelin lohnt sich schlichtweg nicht“, sagte Ludwig Hartmann. „Die Horrorszenarien der Staatsregierung, dass ohne Atomkraft die Lichter ausgingen, sind damit klar ins Reich der Propaganda verbannt.“ Auch Bayern exportiere mehr Strom, als im Freistaat selbst verbraucht werde. „Dieses Überangebot wird durch die geplante Laufzeitverlängerung für die deutschen Atomkraftwerke weiter zementiert und verhindert, dass sich die Erneuerbaren Energien auf dem Markt etablieren können“, so Eike Hallitzky. „Temelin sollte auch der Bayerischen Staatsregierung ein Lehrstück dafür sein, wohin eine kurzsichtige und nur an den Gewinninteressen der großen Energiekonzerne orientierte Energiepolitik führen kann.“



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