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Atommüllsorgenbericht und atomare Katastrophenschutzpläne

Informationsveranstaltung für Oberfranken in Marktredwitz

Mittwoch 26. Februar 2014
16:00 - Inspektion des atomaren Zwischenlagers in Mitterteich - von außen

Treffpunkt ist am Eingang des Zwischenlagers, rechts an der Straße parken.

19:00 - Abendveranstaltung in Marktredwitz im Hotel Meister Bär (am Bahnhof)*

Atommüllsorgenbericht – Ursula Schönberger
Atomare Katastrophenschutzpläne – Brigitte Artmann

Marktredwitz. 12. Februar 2014. Die Politikwissenschaftlerin Ursula Schönberger von der Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD e.V. (www.ag-schacht-konrad.de) ist die Autorin des umfangreichen, knapp 300 Seiten umfassenden Werkes über die Atommüll-Bestandsaufnahme für die Bundesrepublik Deutschland, dem Sorgenbericht der Atommüllkonferenz vom August 2013.
Die Wunsiedler Kreisrätin Brigitte Artmann ist Gründungsmitglied des Vereins Nuclear Transparency Watch (www.nuclear-transparency-watch.eu) der im Jahr 2014 die Funktionalität der Katastrophenschutzpläne in Europa für die Europäische Kommission überprüft. Das Ergebnis wird in Form einer Studie im Dezember in Brüssel vorgestellt. Artmann stellt den NTW Aarhus Runder Tisch AKW Cattenom Katastrophenschutz vor.

Atommüll: Deutschland steigt zwar aus der Atomkraft aus, aber wohin mit dem Müll? Es gibt kein Endlager, es kommen noch deutsche Castoren aus der Wiederaufarbeitungsanlage aus La Hague, die wegen bereits erreichter Strahlungsgrenzwerte nicht mehr ins Zwischenlager nach Gorleben können. Die Uranfabrik Urenco in Gronau produziert weiter und verkauft in die ganze Welt. Mitterteich wird von Kampfjets überflogen.

Atomare Katastrophenschutzpläne in Deutschland sind eine Katastrophe. Es gelten im Ernstfall dieselben Pläne wie bei einem atomaren Kriegsangriff. Das heißt, die Öffentlichkeit hat kein Recht auf Widergutmachung oder Schadensersatz. Runde Tische nach der Aarhus Konvention bei umweltrelevanten Verfahren ermöglichen der betroffenen Bevölkerung ein Mitspracherecht. Teilnehmen werden an den Aarhus Runden Tischen Katastrophenschutz neben der betroffenen Öffentlichkeit die Europäische Kommission, Atomaufsichten, Regierungen, Kommunen und Umweltschutzverbände. Organisatoren am französischen AKW Cattenom sind Brigitte Artmann, Greenpeace Luxemburg und Belgien, sowie ANCCLI France. ANCCLI ist die Dachorganisation der offiziellen Informationskomitees an den französischen Atomkraftwerken. Der Runde Tisch Temelin/Tschechien wird voraussichtlich in Marktredwitz stattfinden.

Atomstromtrassen: Eine Folge dieser politischen Unaufrichtigkeit bei Atom ist auch die im Fichtelgebirge geplante Gleichstromtrasse Süd-Ost, von Halle nach Augsburg, geplant von einem Spekulanten-Konsortium unter der Führung von Commerz Real und Münchner Re, besser bekannt unter Amprion. Die Bundesnetzagentur und die projektverantwortlichen Netzbetreiber Amprion und 50Hertz sind involviert. Noch bis 2013 stand die von 50Hertz geplante Ostsee-Stromtrasse vom damals noch geplanten AKW Kaliningrad nach Greifswald als vordringliches Projekt auf der öffentlichen Website der Europäischen Kommission um damit Strom nach Deutschland zu liefern. Sie sollte von 50Hertz an die Amprion-Trasse in

Halle angeschlossen werden. Jedoch leiden die Politik und die Netzbetreiber heute querbeet
unter Alzheimer. Die Politik organisiert den eigenen Protest gegen sich selbst. Das AKW
Kaliningrad ist nur deswegen tot, weil die bayerische HypoVereinsbank im Jahre 2013 aus
Angst vor dem Zorn ihrer Kunden ihre offenen Kreditlinien für dieses AKW zurückzog. Die
bayerische Politik war von diesen Finanzierungsplänen informiert. Was plant man nun hinter
den Kulissen? Man redete am 12.Februar 2014 mit der Kanzlerin und mit den
Energiekonzernen in Berlin, aber nicht mit den betroffenen Menschen.



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